Humanitarian Sanitation Hub
Warum
Im humanitären WASH-Bereich gibt es diverse öffentlich zugängliche Instrumente und Informationsquellen sowie verbindliche Standards und Richtlinien. Es besteht aber die Herausforderung, dass viele dieser Ressourcen nicht systematisch erfasst und damit in der Praxis schwer zugänglich sind. Der Bereich der Sanitärversorgung, und hier speziell das Fäkalschlammmanagement, sind davon besonders betroffen - dies ist besonders problematisch, da schnelle Nothilfe lebensrettend sein kann. Beim Fäkalschlammmanagement bestehen zudem Wissenslücken und Defizite bei personellen Kapazitäten.
Nach eingehender Analyse kam die „Technische Arbeitsgruppe Fäkalschlammmanagement“ (FSM TWiG) des Global WASH Clusters (GWC) zu dem Schluss, dass eine frei zugängliche Wissensplattform, mit allen erforderlichen und auf ihre Qualität geprüften Inhalten, die Effizienz und Effektivität der Arbeit im WASH-Sektor massiv verbessern würde.
Vor diesem Hintergrund haben sich sieben Mitgliedsorganisationen des FSM TWiG (BORDA, CAWST, Eawag, GTO, IHE Delft, Netherlands Red Cross and Solidarités international) dazu entschlossen ein Konsortium zu bilden und den SANIHUB zu entwickeln. Die Koordination des Projekts liegt bei der GTO und wird finanziell von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt.
Im Mai 2023 wurde die Beta-Version des Hubs auf dem Global Wash Cluster Jahrestreffen in Budapest offiziell gestartet. Derzeit wird der Hub in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Nutzergruppen getestet, und es werden neue Funktionen und Inhalte entwickelt und hinzugefügt.
Das SANIHUB wird dazu beitragen, die Wissens- und Kapazitätslücken in der Fäkalschlammbehandlung und der sanitären Grundversorgung zu schließen. Dadurch werden wichtiges Wissen und die besten verfügbaren Tools in strukturierter und qualitätsgesicherter Weise zur Verfügung gestellt. Ein Beispiel hierfür ist die Integration des Compendium of Sanitation Technologies in Emergencies, welches ebenfalls unter der Führung der GTO entwickelt wurde. Neben verschiedenen interaktiven Online-Tools und einer umfangreichen Wissensdatenbank wird der Hub auch einen kontinuierlich und aktiv betriebenen Helpdesk umfassen, der Praktikerinnen im Feld beratend zur Seite steht.
Die nutzerfreundliche Open-Source-Plattform, erleichtert den Zugang verschiedener Zielgruppen bedarfsgerecht zu Tools und Wissensressourcen durch unterschiedliche Zugangspunkte:
- Humanitärer Programmzyklus
- Orte
- Herausfordernde Kontexte
- Technologien
- Querschnittsthemen
Da sich die weltweiten humanitären Krisen und Katastrophen dynamisch entwickeln und auch die möglichen Hilfsmaßnahmen, Technologien und Sanitärsysteme einem Wandel unterliegen, wird der SANIHUB kontinuierlich aktualisiert und an den neuesten Stand der Technik angepasst. Die Plattform führt das gesamte Wissen der sanitären Nothilfe zusammen und soll zum Goldstandard des Wissensmanagement in diesem Bereich werden.
Hier geht es zu der Plattform.
Fakten
- 7Expertenorganisationen entwickeln gemeinsam den SANIHUB
- 3/4der Weltbevölkerung in fragilen Kontexten lebt ohne sichere Sanitärversorgung